Fachbereich Religion

Religionsunterricht heißt…

  • über Gott und die Welt, Liebe und Tod, Hoffnung und Sinn nachdenken
  • die Persönlichkeit entwickeln
  • die eigene und andere Religionen kennen lernen
  • Traditionen in Kunst, Kultur und Gesellschaft verstehen
  • einen eigenen Standpunkt entdecken
  • Toleranz und Respekt lernen
  • Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen

Für den Religionsunterricht sprechen viele gute Gründe: Schülerinnen und Schüler haben ein Recht darauf, sich zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit mit Fragen von Religion und Glauben auseinanderzusetzen und einen eigenen Standpunkt zu entdecken. Kunst, Kultur und Gesellschaft sind ohne Kenntnisse der Religionen und insbesondere der christlichen Religionen nicht zu verstehen. Zudem verschafft der Religionsunterricht die Grundlagen für Toleranz und Respekt gegenüber anderen Religionen und erzieht zur Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Das Fach Religion wird in allen Jahrgangsstufen zweistündig unterrichtet. Es ist übrigens als einziges Unterrichtsfach im Grundgesetz (Art. 7, Abs. 3) verankert. Wer nicht am Religionsunterricht teilnimmt, belegt das parallel angebotene Fach Werte und Normen.

Der Unterricht wird in den meisten Jahrgangsstufen konfessionell-kooperativ erteilt. Das bedeutet, dass evangelische und katholische Schüler gemeinsam unterrichtet werden. Dementsprechend arbeiten am Gymnasium Ritterhude auch katholische und evangelische Lehrkräfte eng zusammen. Der ökumenische Gedanke spielt dabei eine große Rolle. Denn: Wir sitzen alle in einem Boot!

Inhalte des Fachs Religion in der Sekundarstufe I

Jahrgang 5
Wir leben miteinander
Der Jude Jesus
Schöpfer und Schöpfung

Jahrgang 6
Die abrahamitischen Religionen entdecken
Evangelisch – katholisch – ökumenisch
Gott ist für uns da

Jahrgang 7
Prophetie und Gerechtigkeit
Wirken und Botschaft Jesu
Begegnung mit Islam und Judentum

Jahrgang 8
Sehnsucht und Sucht
Unsere Kirche und ihre Geschichte
Gottesbilder

Jahrgang 9
Wege zu einem gelingenden Leben
Verantwortung der Religion für die Welt
Der verborgene Gott

Jahrgang 10
Sterben, Tod und Auferstehung
Kirche im 20. und 21. Jahrhundert

Die Inhalte des Fachs Religion in der Sekundarstufe II

E-Phase
Religiöse Spurensuche
Herausforderung Bibel

Jahrgang 1Q
Ethische Anfragen an den Menschen
Der Mensch zwischen Freiheit und Verantwortung

Jahrgang 2Q
Auseinandersetzung mit der Gottesfrage
Kirche in der (Post-)Moderne

Leistungsbewertung

Sowohl in der SI als auch in der SII haben schriftliche Leistungen und Mitarbeit im Unterricht ein Verhältnis von ein Drittel zu zwei Drittel.

Pro Halbjahr wird eine Klassenarbeit bzw. Klausur geschrieben.

Die Mitarbeit im Unterricht umfasst folgende Bereiche:
• Redebeiträge im Unterrichtsgespräch
• Vortragen von Hausaufgaben
• Vortragen von Partner- oder Gruppenarbeiten
• Gestalterische Aufgaben (z.B. Collage, Plakat, Film etc.)
• Vorspielen einer Szene oder Gestalten eines Standbildes
• Erstellen von Präsentationen, Dokumentationen oder Ausstellungen
• Planung und Durchführung von Umfragen oder Interviews
• Planung und Erstellung von Wettbewerbsbeiträgen
• Organisation und Umsetzung komplexer Projekte
• Zusammenstellung einer Mappe oder eines Portfolios
• Übernahme von Kurzreferaten

Wichtig sind die Kontinuität des Engagements und die Komplexität der Beiträge.
Die Kommunikationsfähigkeit (Beachtung der Gesprächsregeln, angemessene Sprechweise) und die Kooperationsfähigkeit (Eingehen auf andere Beiträge, zielorientiertes und effektives Arbeit in verschiedenen Sozialformen) der Schülerinnen und Schüler werden mit bewertet.
Bei kooperativen Arbeitsformen werden sowohl die Einzelleistungen als auch die Gesamtleistungen der Gruppe bewertet.
Bewertet wird nicht die religiöse, politische oder moralische Einstellung der Schülerinnen und Schüler. Vielmehr geht es um überprüfbare Kompetenzen in den Bereichen Wissen, Argumentieren, Gestalten etc.

Außerschulische Lernorte

Im 6. Schuljahr beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler im Religionsunterricht mit dem Thema „Was ist eigentlich typisch evangelisch oder typisch katholisch? Und was bedeutet das Wort Ökumene?“ Dabei stehen in jedem Jahr auch Exkursionen zur evangelischen und zur katholischen Kirche auf dem Programm.

In der evangelischen Kirche St. Johannes in Ritterhude begrüßt Pastorin Spörl die Schülerinnen und Schüler. Von der Empore und vom Kanzelaltar aus bekommen die Schülerinnen und Schüler eine ganz neue Perspektive auf den Kirchenraum.

In der katholischen Kirche St. Birgitta in Bremen-Marßel können die vielen Einrichtungsgegenstände, die nur in katholischen Kirchen zu finden sind (Tabernakel, Ewiges Licht, Beichtstuhl, Marienfigur, Kreuzweg usw.), betrachtet werden.

Im 7. Schuljahr, wenn das Thema „Islam“ im Religionsunterricht behandelt wird, steht für unsere Schülerinnen und Schüler stets auch eine Führung durch eine Bremer Moschee auf dem Programm.

In einer Moschee sind eigentlich nur zwei Dinge wichtig: ein sauberer Fußboden und eine Gebetsnische (Mihrab), die die Gebetsrichtung anzeigt. Die Fatih-Moschee in Bremen-Gröpelingen bietet Muslimen allerdings viel mehr als nur einen schlichten Platz für das tägliche Gebet. Es gibt Sozialräume für alle Altersgruppen, Räume für die rituelle Waschung sowie ein Minarett. Der eigentliche Gebetsraum ist mit einer riesigen Kuppel, reich verzierten Kacheln, Kronleuchtern, großen Fenstern und einem bunten Teppich ausgestattet.

Weitere mögliche außerschulische Lernorte sind das buddhistische Zentrum oder die Synagoge in Bremen, Museen, diakonische Einrichtungen etc. – je nach Interessenlage der Schülerinnen und Schüler und abhängig von den organisatorischen Rahmenbedingungen.

Stand: Oktober 2023