Fachbereich Darstellendes Spiel

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Darstellendes Spiel ist seit 1997 reguläres Unterrichtsfach und wird als drittes musisch-künstlerisches Fach angeboten. Das heißt, die Schüler können sich in der Q-Phase für zwei der drei Fächer Musik, Kunst oder Darstellendes Spiel entscheiden. Das Fach erfreut sich in der Oberstufe großer Beliebtheit.

Der Unterricht im Fach DS beginnt erstmalig in der Einführungsphase (E-Phase/11. Klasse). Die SuS (Schüler und Schülerinnen), die DS in der Qualifikationsphase (Q-Phase, 12. und 13. Klasse) belegen wollen, müssen in der E-Phase mindestens ein Halbjahr DS belegt haben. Die vorgegebene Regelstundenzahl ist laut Erlass eine Wochenstunde pro Schuljahr in der E-Phase.

DS wurde als fünftes Prüfungsfach (P5) genehmigt. SuS, die DS als P5-Fach wählen und die zweite Fremdsprache abgewählt haben, sollen DS durchgängig in beiden Halbjahren belegen. Die verpflichtende Stunde soll epochal ins erste Halbjahr gelegt werden. Insgesamt können die SuS bis zu vier Halbjahre DS ins Abitur einbringen. In der Qualifikationsphase ist der Unterricht, wie in allen anderen Grundfächern auch, dreistündig.

Inhalte des DS-Unterrichts

Die E-Phase (der 11. Jahrgang):
Die Inhalte des Unterrichts werden grundsätzlich durch das KC (Kerncurriculum) vorgeschrieben. Dieses wurde vom Fachbereich Darstellendes Spiel in ein auf unsere Schule zugeschnittenen Schuleigenen Arbeitsplan (SAP) angewand. Laut des SAP’s In der E-Phase steht die Förderung der Spielbereitschaft im Mittelpunkt. Dazu wird in dem verpflichtenden Halbjahr zu Beginn die Frage gestellt, was Darstellendes Spiel ist. Im Folgenden werden bühnenspezifische Ausdrucksmittel wie Körpersprache, Bühnenpräsenz, Bewegung im Raum, Raum und Bühnenkonzepte, Gestik, Stimme und Einsatzmöglichkeiten von Requisiten, Musik und Beleuchtung erarbeitet.

Theaterstück „Grenzen“ der 2Q

In dem zweiten (freiwillig gewählten) Halbjahr, werden die Schüler vor allem den Bereich Improtheater und Theater als Interaktion zwischen theatral Handelnden und Publikum kennenlernen. In diesem Halbjahr könnte auch eine Improtheateraufführung als Ziel des Halbjahres stehen.

Zur Leistungsbewertung im Fach Darstellendes Spiel

1. Allgemein

Im Fach Darstellendes Spiel setzt sich die Note aus zwei Teilen zusammen. Erstens der schriftlich/spielpraktischen Anteil in Form von Klausuren (siehe Punkt 2) und zweitens die sonstige Mitarbeit (siehe Punkt 3).

Die Dauer der Klausuren orientiert sich an den geltenden Vorschriften der Oberstufenordnung und beträgt in der Regel zwei Stunden.

Es werden im Schuljahr zwei Klausuren geschrieben (eine pro Halbjahr), deren Anteil an der Kursnote 30% beträgt. Die unterschiedlichen Formen der Aufgabenstellung werden unter Punkt 2 erläutert. Die sonstige Mitarbeit macht mit 70 % den Rest der Gesamtnote aus und setzt sich aus spielpraktischen Anteilen in den Unterrichtsstunden sowie der mündlichen Mitarbeit zusammen (siehe Punkt 3).

2. Schriftliche Leistungskontrollen/Art der Klausuren

Spielpraktische Klausur mit praktischem Schwerpunkt:

  • Entwicklung, Präsentation und Reflexion eines szenischen Konzeptes.
  • Schwerpunkt liegt auf der szenischen Ausgestaltung.

Spielpraktische Klausur mit theoretischem Schwerpunkt:

  • Entwicklung, sprachlich angemessene Präsentation und Reflexion eines szenischen Konzeptes (z.B. Plot, szenische Anlage, Dialoge usw.)
  • Die Präsentation kann mündlich oder schriftlich erfolgen.

 

3. Sonstige Mitarbeit im Unterricht

Das Fach Darstellendes Spiel ist aufgrund des Lernprinzips der Probebühne auf die aktive und kontinuierliche Mitarbeit und das Engagement aller Beteiligten angewiesen. Bewertet werden die praktische Mitarbeit, die fachliche Mitarbeit und die Mitarbeit in der Gruppe bzw. im Ensemble. Die folgenden aufgeführten Formen der Mitarbeit, die nicht immer eindeutig voneinander zu trennen sind, beziehen sich auf die besonderen Lernaktivitäten im handlungsbezogenen Fach Darstellendes Spiel. Sie stellen aber keinen vollständigen, sondern exemplarischen Katalog der Gesamtleistungen dar.

Praktische Mitarbeit:

  • Erkennen des zentralen Problems in der Aufgabenstellung und Finden von Lösungsansätzen.
  • Angemessenheit der Ausführung, sinnvolle Nutzung von Materialien und Werkzeugen.
  • Selbstständige Umsetzung eigener Ideen.
  • Klarheit und Differenziertheit der Gestaltung.
  • Sichere Anwendung der Fachkenntnisse, der gewählten Gestaltungsmittel und -verfahren.
  • Risiko- und Experimentierfreudigkeit.
  • Konzentrationsfähigkeit.
  • Flexibles Reagieren auf unvorhergesehene Schwierigkeiten.
  • Entwicklung von alternativen Lösungen.
  • Einbringen individueller Fähigkeiten und Fertigkeiten, auch über den Unterricht hinaus.

Fachliche Mitarbeit

  • Vor- und Nachbereitung des Unterrichts: Probentagebuch, Portfolio.
  • Szenische Vorschläge im Rahmen der Gesamtkonzeption.
  • Praxisreflexion zur ästhetischen und dramaturgischen Konzeption.
  • Selbstständige Recherchen (Beschaffung und Einbeziehung von Informationen aus dem Theater, der Presse, dem Internet oder Bibliotheken).
  • Anwendung von Fachtermini.
  • Textverständnis.
  • Kenntnisse von Theaterformen und -methoden.
  • Anleitung der Gruppe.

Mitarbeit in der Gruppe bzw. im Ensemble

  • Aufgeschlossenheit und konstruktive Einstellung
  • Eigeninitiative, Disziplin, Durchhaltevermögen
  • Kontinuität, Zuverlässigkeit
  • Teamfähigkeit (Verantwortung, Hilfsbereitschaft, Konfliktfähigkeit, Zusammenarbeit)
  • Produktive Feedback-Kultur
  • Organisatorische Mitarbeit (Arbeitsgruppen: Öffentlichkeitsarbeit, Technik, Bühne)

Die Theater-AG am Gymnasium Ritterhude

Kurze Geschichte der Theater-AG
Gegründet von der ehemaligen Kollegin Karina Kögel-Renken im Jahr 2006. Seitdem wurde die Theater-AG unter der Leitung verschiedener Kollegen/innen durchgängig weitergeführt.

Allgemeines zur Theater-AG.
Die Theater-AG ist jedes Jahr wieder ein absoluter Schülermagnet. Meistens kommen zu den Proben zwischen 15 und 30 Schüler, was oft eine große Herausforderung an die Auswahl der Stücke stellt, denn alle wollen immer möglichst eine große Rolle spielen, aber die wenigsten Stücke bieten eine entsprechende Anzahl an Charakteren. So müssen in die Textbücher oft zusätzliche Rollen hineingeschrieben werden. Bisher hat aber noch jeder/jede eine Rolle bekommen.

Wir haben tolle Erfahrungen mit der gemischten Zusammensetzung der Theater-AG gemacht und so sind von der 5. Klasse bis zur 12. Klasse aus jedem Jahrgang mehrere Schüler/innen vertreten. Die „Kleinen“ lernen von den Großen und die „Großen“ übernehmen teilweise die Erziehung. Das macht es für uns einfacher. 🙂
So werden auch die Neuen ziemlich schnell sehr gut, weil sie sich die erfahrenen Spieler/innen zum Vorbild nehmen und sich bei ihnen abgucken können, wie intensiv man sich in eine Rolle hineinversetzen kann.

Wann wird geprobt?
Die Probetermine finden Donnerstags, in der 7./8. Std. in der Riesaula statt, die genauen Termine werden aber jeweils bei den Proben bekannt gegeben.
Zusätzlich dazu gibt es ein bis zwei Theaterwochenenden, bei denen wir uns in der Jugendherberge Worpswede einquartieren und dort von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag intensiv proben. Direkt vor den Aufführungen findet dann an einem Schultag kurz vor der ersten Aufführung immer die Generalprobe statt, bei der wir von der 1. bis zur 10. Std. proben.

Wie entsteht so ein Stück eigentlich?
Sobald sich alle auf ein Stück geeinigt haben, besteht die erste Zeit im gemeinsamen Lesen und ersten Anspielen der verschiedenen Szenen. Dabei geht es darum, die Kernelemente der Szenen und die Hauptaussagen herauszuarbeiten. Da wir alle Stücke anhand von „klassischen“ Textvorlagen selbst umschreiben, folgt darauf die sogenannte Strichfassung, in der alles Überflüssige hinausgeworfen und teilweise ganze Textpassagen umgeschrieben werden. So entsteht langsam aber sicher das fertige Textbuch.
Der Rest besteht in der Probearbeit. Es werden die Rollen verteilt und dann die Szenen so lange geprobt, bis alles für die Aufführung sitzt. Nicht zu vergessen sind natürlich die Erstellung der Kostüme, Requisiten, Bühnenbilder, die Beleuchtung, die musikalische Untermalung, das Erstellen von Plakaten, … So eine Aufführung ist für alle Beteiligten immer mit SEHR viel Arbeit verbunden. Die Spielfreude und das Engagement der Schüler machen diesen Einsatz aber locker wieder wett! 🙂

Mit besten Grüßen
Stephan Besl

Stand: November 2018